Sitzen macht Männer dick
Wer viel sitzt, wird eher dick. Das belegt eine Studie australischer und neuseeländischer Mediziner und Sportwissenschaftler. Der Anteil der Übergewichtigen war unter jenen Teilnehmern, die bei der Arbeit täglich mehr als sechs Stunden saßen, demnach um knapp 100 Prozent erhöht. Dieser Zusammenhang sich jedoch nur für Männer herstellen, berichten die Forscher im „American Journal of Preventive Medicine“.
„Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass der Arbeitsplatz bei der wachsenden Problematik von Übergewicht und Fettleibigkeit eine wichtige Rolle spielt“, schreibt die Gruppe um Kerry Mummery von der Central Queensland University in Rockhampton. Für ihre Studie hatten die Forscher 1.579 australische Männer und Frauen zu ihrem Beruf und ihrer körperlichen Aktivität befragt und ihren Body Mass Index ermittelt, das Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern.
Am Arbeitsplatz verbrachten die Teilnehmer durchschnittlich drei Stunden pro Tag im Sitzen, 25 Prozent sogar mehr als sechs Stunden. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wiesen Männer aus dieser Gruppe mit 92 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit Übergewicht auf – definiert als Body Mass Index von mindestens 25 Kilogramm pro Quadratmeter – als Männer, die bei der Arbeit weniger als 45 Minuten saßen. Für Frauen ließ sich kein solcher Zusammenhang herstellen.
Entsprechende Gegenmaßnahmen seien nicht allein Sache der Arbeitnehmer, betonen Mummery und Kollegen. „Der Ausfall an Arbeitszeit und Produktivität aufgrund chronischer Krankheiten, die mit Übergewicht und Fettleibigkeit einhergehen, könnte es auch für Arbeitgeber lohnend erscheinen lassen, sich mehr um die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu kümmern, indem sie für mehr körperliche Aktivität bei der Arbeit sorgen.“
Übergewicht schädigt die Adern
Schon bei gesunden Dicken versteifen sich die Gefäße
Übergewicht allein bildet schon eine Gefahr für die Gefäßgesundheit. Dicke Menschen tragen dadurch ein eigenständiges Risiko, Arteriosklerose (Arterienverkalkung) zu bekommen, berichtet das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Würzburger Forscher um Dr. Frank Wiesmann konnten mit Hilfe von Kernspin-Aufnahmen nachweisen, dass übergewichtige bereits verdickte, weniger elastische Adern haben, auch wenn sie gesund erscheinen und beschwerdefrei sind. Aus der Arteriosklerose entwickeln sich Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Übergewicht beeinträchtigt Männer mehr als Frauen
Fitness und Stoffwechsel in deutlich schlechterem Zustand
Fettleibige Männer dürften sich in Hinblick auf die Bereiche Fitness und Stoffwechsel in einem schlechteren Zustand befinden als stark übergewichtige Frauen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Hospital Reinier de Graaf Groep gekommen. Die Wissenschafter untersuchten 22 Männer und 34 Frauen die deutlich ¸bergewichtig waren. Es zeigte sich, dass die männlichen Teilnehmer über weniger körperliche Ausdauer verfügten und Kohlehydrate schlechter verarbeiten konnten. Diese Faktoren können im Laufe der Zeit zum Entstehen einer Diabeteserkrankung führen, erklärte das Team gegenüber der Fachzeitschrift Chest . Diabetesexperten gehen laut BBC davon aus, dass Fettleibigkeit das Diabetesrisiko für Männer und Frauen um das 80-fache erhöht.
Das Team um Emile Dubois ersuchte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Reihe von Bewegungsübungen durchzuführen. Alle verfügten über einen Body-Mass-Index von 40. Ein normaler BMI liegt zwischen 20 und 25. Ein Wert über 30 wird als fettleibig eingestuft. Zusätzlich untersuchte das Team die Fähigkeit der teilnehmenden Personen, die in Kohlehydraten enthaltenen Zucker zu verarbeiten. 59 Prozent der Männer litten an Diabetes oder vertrugen keine Kohlehydrate. Diese Diagnose traf nur bei 35 Prozent der Frauen zu. Die Teilnehmerinnen schnitten bei Ausdauertests ebenfalls besser ab und verfügten über eine bessere Lungenfunktion. Die Wissenschafter erklärten, dass die unterschiedliche Verteilung des Fettes bei Männern und Frauen eine Rolle spielen könnte. Laut dem Mitautor Dave Schweitzer könnte es sein, dass Frauen aufgrund ihrer Mutterpflichten für die Speicherung von Energie besser ausgestattet sind.
Gerät gegen Fettleibigkeit spielt dem Hirn Sattheit vor
Schrittmacher und Elektroden werden implantiert
Fettleibige Menschen können mit einem Gerät ausgestattet werden, das ihr Gehirn dazu bringt, zu glauben, sie hätten bereits gegessen. Damit sollen die Betroffenen beim Abnehmen unterstützt werden. Das von Transneuronix entwickelte Verfahren besteht aus einem zündholzschachtelgroßen Schrittmacher, der in den Bauch implantiert wird und über Elektroden mit der Magenwand verbunden ist. Wunder seien laut Experten nicht zu erwarten. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung seien trotzdem unumgänglich.
Die Funktionsweise des Geräts beruht auf der Aktivierung der Nerven in der Magenwand, die eine Rolle bei der Verdauung spielen. Diese Nerven melden an das Gehirn, dass der Magen voll ist. Man fühlt sich in der Folge satt, obwohl man gar nichts gegessen hat. Der Hersteller warnt potenzielle Patienten allerdings dahingehend, dass chirurgische Eingriffe keine Heilung für chronische Erkrankungen wie krankhafte Fettleibigkeit sei. Ein Gerät könne nur ein Mittel zur Bekämpfung der Krankheit sein. Laut BBC sind derzeit mehr als 65 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen in Großbritannien übergewichtig.
Fettleibige Menschen fühlen sich wie Menschen zweiter Klasse
Betroffene über ihr Aussehen unglücklich
Zwei Drittel der übergewichtigen Frauen sagen, dass das Leben aufgrund ihres Aussehens nicht lebenswert ist. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Slimming World gekommen. Von den 4.000 befragten Teilnehmerinnen war nur ein Prozent mit ihrem Aussehen glücklich. Neun von zehn Frauen fühlten sich deprimiert und acht von zehn sollen über ihr Gewicht verzweifelt gewesen sein.
Eine Befragung von 1.000 übergewichtigen Männern kam zu ähnlichen Ergebnissen. Mehr als neun von zehn Personen gaben an sie fühlten sich wie Menschen zweiter Klasse. Sieben von zehn gaben an, dass sie angeprangert worden seien und man sich über sie lustig gemacht habe. 98 Prozent erklärten, dass die Gesellschaft übergewichtige Menschen diskriminiere.
Viele machten den Starkult und den Druck seitens der Regierung schlanker zu werden für größere Schikanen als je zuvor verantwortlich. Die Hälfte der übergewichtigen Frauen berichtete, dass sie die Größen aus ihren Kleidern herausschnitten. Mehr als ein Drittel erklärte, sie planten jetzt oder in der Zukunft einen chirurgischen Eingriff, eine Schönheitsoperation wie eine Fettabsaugung oder eine Straffungsoperation in irgendeiner Art und Weise um Ihr Aussehen zu verbessern.
Bei der Frage, welche berühmten Persönlichkeiten die besten Figuren hätten, erreichten Catherine Zeta-Jones und Brad Pitt die besten Bewertungen. Der Komiker Peter Kay erreichte bei den übergewichtigen Stars die beste Bewertung. Bei den weiblichen Stars gewann laut BBC Dawn French. Caryl Richards, der Generaldirektor von Slimming World, erklärte, dass die Zeiten für Menschen mit Gewichtsproblemen nie schwieriger gewesen seien.
Magenband OP lässt Übergewichtige besser schlafen
Rund die Hälfte der Betroffenen leiden derzeit unter Schlafapnoe
Eine Studie australischer Wissenschaftler von der Monash University hat gezeigt, dass sich nach dem Einsetzten eines Magenbandes und dem dadurch initiierten Gewichtsverlust die Schlafqualität von übergewichtigen Personen deutlich verbesserte. Denn das nächtliche Atemmuster wird konstanter und die Gefahr einer Schlafapnoe verringert. Darüber hinaus nehmen bei den Betroffenen Depressionssymptome ab, das Müdigkeitsgefühl am Tag geht deutlich zurück und die Lebensqualität sowie das Selbstwertgefühl der Patienten steigen merklich. Die Ergebnisse der Studie sind auf der Homepage des International Journal of Obesity veröffentlicht worden
„Unsere Studie zeigt, dass der laparoskopischen Einsatz eines verstellbaren Magenbandes Verbesserungen bei einer Reihe von Problemen bietet, die mit Übergewicht in Verbindung stehen, inklusive obstruktiver Schlafapnoe und Tagesmüdigkeit“, erklärte Studienleiter John Dixon.
Bis zu achtundvierzig Prozent übergewichtiger Männer und bis zu achtunddreißig Prozent übergewichtiger Frauen leiden unter einer obstruktiven Schlafapnoe. Die Erkrankung, bei der sich der Hals im Schlaf verschließt und so die Luftzufuhr verhindert, stört den Schlaf des Patienten erheblich. Patienten, die unter obstruktiver Schlafapnoe leiden, haben auch eine stärkere Veranlagung, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln. Das ist ein Zustand, der mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Typ II Diabetes verbunden ist, so der Experte. Laut Dixon verbrachten Patienten nach einem erheblichen Gewichtsverlust einen größeren Teil ihres Schlafes im so genannten Rapid-Eye-Movement-Schlaf (REM) und in den tieferen Schlafphasen.
Gegenwärtig ist die Überdruckbeatmung die Haupttherapieform für obstruktive Schlafapnoe .Viele Patienten finden diese aber auf Dauer nur schwer erträglich. Insbesondere für das Problem der obstruktiven Schlafapnoe scheint ein starker Gewichtsverlust die beste Therapieform zu sein. Weitere Untersuchungen sollen nun die Vorteilhaftigkeit der Therapieform mittels eines verstellbaren Magenbandes untermauern.